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Ein fairer Milchpreis

Ein fairer Milchpreis ist schon immer Bestandteil der 5-Sterne-Philosophie von Sternenfair. Der aktuelle Auszahlungsbetrag an unsere sternenfair Landwirte beträgt 50 Cent pro Liter sternenfair Milch (Stand Oktober 2023). Hier erfahren sie wie sich der Milchpreis zusammensetzt und wie wir weiterhin gewährleisten, dass alle beteiligten Milchbauern angemessen entlohnt werden.

Wie setzt sich ein fairer Milchpreis zusammen?

Es gibt verschiedene Quellen, die Betriebsvergleiche und Kostenrechnungen angestellt haben wie z.B. MEG Milchboard w.V. Mit dem Ziel, die durchschnittlichen Kosten unserer Betriebe zu decken, haben sich die sternenfair Milchbauern auf folgende Mischpreiskalkulation geeinigt:

Posten Kosten 2023
Aufwand Fremd-Arbeitskraft 1 Cent/kg Milch
Lohnarbeiten & Maschinenkosten 6 Cent/kg Milch
Unterhalt Sachanlagen (Gebäude u. techn. Anlagen) 8 Cent/kg Milch
Abschreibungen 5 Cent/kg Milch
Futterzukauf 10 Cent/kg Milch
Sonst. Betrieblicher Aufwand (z.B. Pachten, Strom, Wasser, Versicherungen, Tierarzt, Saatgut, Dünger, Weiterbildung) 10 Cent/kg Milch
ZWISCHENSUMME 40 Cent/kg Milch
Entlohnung Familie 10 Cent/kg Milch
SUMME 50 Cent/kg Milch

Der errechnete Milchpreis von 50 Cent deckt die durchschnittlichen Kosten eines technisch gut ausgestatteten Vollerwerbsbetriebes mit 1,5 Arbeitskräften*, wenn er jährlich etwa 500.000 Liter Milch abliefert und über eine eigene Nachzucht sowie mehr als 60 % Eigengrund besitzt.

*Bei den bäuerlichen Familienbetrieben wird als eine Arbeitskraft (= 1 AK) in der Regel eine vollwertig am Betrieb tätige Person ohne Fremdbeschäftigung außerhalb der Landwirtschaft bezeichnet. Dabei ist die anfallende Arbeitszeit nicht auf die in der Wirtschaft übliche 40-Stunden-Woche zu rechnen, sondern auf die anfallende durchschnittliche Wochenarbeitszeit mit 60 - 70 Stunden.

Quelle: Unternehmensanalyse und landwirtschaftlicher Branchenvergleich

Sind 50 Cent für alle fair?

Fair bedeutet für die Bauernfamilien, dass sie vom Erlös ihrer Arbeit leben können. Im Schnitt beträgt das Netto Jahreseinkommen eines Betriebs bei 33.333 Euro pro Arbeitskraft. Von diesem Betrag muss ein Milchbauer die Lebenskosten seiner Familie decken, ihre Privatversicherungen (Krankenkasse, Altersvorsorge, Unfallversicherung etc.) bezahlen und notwendiges Eigenkapital bilden.

Bei der Kalkulation des Milchpreises muss berücksichtigt werden, dass sich die Kostenstrukturen der einzelnen Betriebe stark unterscheiden. 50 Cent können daher nicht pauschal als fairer Milchpreis für alle Bauern deklariert werden. Es gibt in der konventionellen Milcherzeugung Betriebe, die ihre Milch kostendeckend für unter 45 Cent/kg Milch produzieren können, während andere dafür deutlich über 55 Cent/ kg Milch benötigen.

Blühwiese

Faktoren, die einen fairen Milchpreis beeinflussen

Bei Milchviehbetrieben gibt es wegen ihrer individuellen Ausgangslagen erhebliche Unterschiede, was den kostendeckenden und somit den fairen Milchpreis betrifft. Eine maßgebliche Rolle spielen dabei geografische, betriebliche und gesetzliche Gegebenheiten. Zudem muss der aktuelle Kostenanstieg in sämtlichen Bereichen der Landwirtschaft berücksichtigt werden.

Pachtpreise

Während die Preise für die Landpacht im Osten Deutschlands unter 100 Euro/Hektar liegen, betrugen die Flächenpreise in Westdeutschland deutlich über 800 Euro/Hektar. Durch die anhaltend steigende Inflationsrate in Deutschland werden auch die Pachtpreise künftig noch weiter steigen.

Klima und Bodenqualität

Eine große Rolle bei der Lage des Betriebes spielt das dort vorherrschende Klima, sowie die Bodenqualität. Ist die Qualität der Böden schlechter oder fallen dort nicht genügend Niederschläge, wirkt sich dies negativ auf die Erträge aus, was wiederum die Produktionskosten hebt.

Betriebsgröße

Auch die Betriebsgröße beeinflusst die Kostenstruktur eines Milchviehbetriebes enorm. So haben größere Betriebe nicht nur günstigere Maschinenkosten sondern können ihre gesamten Fixkosten auf mehr verkaufte Liter Milch verteilen als kleine Betriebe.

Baukosten

Durch diverse Auflagen beim Neu- und Umbau, die das ortsübliche Erscheinungsbild eines Ortes wahren sollen, sind Baukosten im Voralpenland deutlich teurer als in den nördlichen Gefilden Deutschlands.

Das ist nicht alles!

Dies sind nur einige Beispiele, die die Kostenstruktur eines Milchviehbetriebes beeinflussen. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren und der aktuellen Inflation, haben wir einen notwendigen und fairen Milchpreis von 50 Cent/ kg sternenfair Milch definiert. Dieser Auszahlungspreis ist ein Nettobetrag und ist daher exklusive der MwSt. Betriebe bei sternenfair werden so entsprechend ihrer tatsächlichen (aktuell enorm steigenden) Kostenstruktur und ihrer Arbeitsleistung bezahlt.

Unser Milchpreis – fair für Verbraucher und Produzenten

Fairness bedeutet für die sternenfairen Milchbauern auch, dass der Verbraucherpreis bei guter Marktlage der Milch nicht übermäßig steigt. Aufgrund der aktuellen Lage liegt der sternenfair Auszahlungspreis bei netto 50 Cent / kg sternenfair Milch (Stand Oktober 2023). Inklusive der Mehrwertsteuer kommen wir hier auf einen Milchpreis zwischen 53,5 und 55 Cent / Liter sternenfair Milch. Teilweise kommt hier ein spezieller Steuersatz von 9,5% zum Einsatz. Dieser „ungewöhnliche" Mehrwertsteuersatz ergibt sich durch die Umsatzsteuerrechtlich geregelten Durchschnittssteuersätze für Erzeugnisse von Landwirten gemäß §24 Umsatzsteuergesetz.

Wir fassen noch einmal zusammen!

Vergleicht man die Milchpreise, so muss beachtet werden, dass beim Milchpreis standardisierte Fett- und Eiweißwerte zu Grunde gelegt werden sollten und die Milch der Güteklasse 1 oder S entspricht. In Bayern liegt der standardisierte Wert beim Fett 4,2 % und beim Eiweiß 3,4 %. Der deutsche Milchpreis wird in der Regel bei 4 % Fett und 3,4 % Eiweiß verglichen. Wichtig ist noch, dass auch darauf geachtet wird, dass der Milchpreis ohne MwSt. ausgewiesen ist.

Somit ist ersichtlich, dass ein Vergleich doch sehr komplex ist und man wirklich genau hinschauen muss, um den Milchpreis aller Vertreter am Markt richtig zu vergleichen. Bei sternenfair hat man sich gegen einen Zuschlag auf den Milchpreis entschieden. Die sternenfair Bauern können pro verkauftem Liter sternenfair Milch mit einem garantierten Milchpreis rechnen, der keinen Marktschwankungen unterliegt. Es spielt aber nicht nur der Preis eine wichtige Rolle, sondern auch die Qualität der Milch und deren Inhaltsstoffe.

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